Zucker
Zucker sind sogenannte „leere“ Kalorien, d.h. sie beinhalten keine Vitalstoffe, Eiweiße, essentielle Fette etc.. Für die biochemische Verarbeitung des Zuckers im Körper werden jedoch verschiedenste Mikronährstoffe benötigt und so von anderen Stoffwechselprozessen „geklaut“, da der Zucker ja selbst keine dieser wichtigen Vitalstoffe mitbringt (anders als z.B. beim Gemüse etc.). Diese „geklauten“ Vitalstoffe stehen dann anderen wichtigen biochemischen Prozessen im Körper weniger oder nicht mehr zur Verfügung, was wiederum zu Stoffwechselstörungen führen kann.
Zucker und die Leber:
Der landläufig genannte „Zucker“ (Haushaltszucker, Rohrzucker etc.) ist ein sogenannter Zweifachzucker namens Saccharose. Durch die Verdauung (enzymatische Aufspaltung) entsteht im Dünndarm ein Gemisch aus Fructose und Glucose.
Die Verstoffwechselung von Fructose ist – im Gegensatz zu Glucose – nicht insulinabhängig und läuft in der Leber ab. Hier wird die Fructose abgebaut und zur Energiegewinnung oder bei einem Fructoseüberschuss zur Bildung sogenannter Tryglizeride (Fette) verwendet. Dies ist zwar vorteilhaft für den Blutzuckerspiegel, treibt aber die Bluttfette hoch.
Während eine geringe Menge an Fruchtzucker den Glucosestoffwechsel eher sogar verbessert, kann eine andauernde übermäßige Fructoseaufnahme das Risiko einer nichtalkoholischen Fettleber, Adipositas, eines Metabolischen Syndroms etc. erhöhen.
Industriezucker wird heutzutage großteils als sogenannter HFCS (High-Fructose-Corn-Sirup) den verschiedensten Nahrungsmitteln zugefügt. Man findet diesen Zucker auch unter den Bezeichnungen „Isoglukose“, „Glucose-Fructose-Sirup“ oder auch „Corn-, Bonbon-, Stärke- oder Maissirup“. HFCS ist eine künstlich konzentrierte Fructose.
Eine übermäßig hohe Aufnahme von Fructose kann wie oben beschrieben auf Dauer zu Gesundheitsrisiken wie Gewichtszunahme und Fettleber führen. Dies ist vor allem bei dem Industriezucker HFCS der Fall, da die Leber mit dieser konzentrierten Fructose nicht wirklich was anfangen kann und diese sofort als Fette - teils in der Leber selbst - speichert. Dies kann verstärkt zu einer sogenannten „nichtalkoholischen Fettleber“ führen.
Zucker und Krebs:
Krebszellen laufen vorrangig in einem sogenannten "Zuckerstoffwechsel" (Glykolyse) und verbrauchen dabei ca. das 16-fache einer gesunden Körperzelle an Zucker. Folglich sollte man als Krebspatient seine Aufnahmemenge an Zucker und Einfach-Kohlenhydraten (z.B. Weißmehl = "langkettige Zuckermoleküle") überdenken. Die Medizin macht sich den Sachverhalt des erhöhten Zuckerverbrauchs der Krebszelle zunutze, indem sie Tumorzellen mit Hilfe von "markiertem" Zucker aufspürt.
Zucker und der Darm:
Zucker fördert im Darm das Wachstum von Pilzen (z.B. Candida albicans), Parasiten und „schlechten“ Bakterien. Dadurch können wichtige „gute“ Darmbakterien unter anderem durch eine Mileauverschiebung geschwächt, verdrängt und sogar vernichtet werden. Das Mikrobiom kann in „Schieflage“ geraten und entstehende Giftstoffe (z.B. Aflatoxine) können über die nicht mehr einwandfreie Darmbarriere aufgenommen und über den Blutkreislauf ins Gehirn gelangen.
Zucker und Gehirn:
Im Gehirn finden wir ca. je zur Hälfte Nervenzellen (Reizaufnahme und Weitergabe/Verarbeitung von Nervenimpulsen) und sogenannte Gliazellen. Gliazellen sind im Gehirn unter vielen anderen Funktionen auch für die Reparatur von Neuronen (Hirnzellen) und „Entsorgung“ von alten abgestorbenen Hirnzellen zuständig. Im Normalfall besteht - je nach Alter und Hirntraining - ein Übergewicht von sich neubildenden Hirnzellen oder zumindest ein Gleichgewicht von Auf- und Abbau von Hirnzellen. Im Laufe unseres Lebens werden rund ein Drittel aller Gehirnzellen ausgetauscht (Ludovic Telley, Uni Genf).
Durch übermäßigen Zuckerkonsum kann es zu dem Effekt kommen, dass die Gliazellen fehlgeleitet werden und unter anderem lebende, tadellos funktionierende Neuronen „angreifen“. Hier kann es zu einem vermehrten Verlust von Hirnzellen und zu einem Ungleichgewicht zu Gunsten vom Abbau von Hirnzellen kommen, was wiederum zu Einbußen in der Erinnerungsfähigkeit etc. führen kann.
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Ohne Zucker gegen Krebs | Odysso – Wissen im SWR
Zucker - Gift für dein Gehirn
Dr. Berndsen Medical 07.2022
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